Sonntag, 29. Juli 2012

Extrem schön und unglaublich traurig

Inhalt:

Oskar Schell ist erst 9 Jahre alt und besitzt schon eine eigene Visitenkarte. In seinen kurzen Leben kann er schon einiges vorweisen: Erfinder, Goldschmied, Amateur-Entomologe, Frankophiler, Veganer, Origamist, Computer-Spezialist, Sammler. Doch Oskar ist auch ein Kind von Traurigkeit. Sein Vater Thomas Schell wurde bei dem Terroranschlag vom 11. September 2001 getötet. Oskar fällt es schwer diesen Verlust zu verkraften, weil sein Vater für ihn alles auf der Welt war. Eines Tages findet Oskar im Nachlass seines Vaters einen Briefumschlag auf dem das Wort "Black" geschrieben steht. Als er den Briefumschlag öffnet, fällt ihm ein Schlüssel in die Hand. Oskar spürt ganz genau, dass dies ein Zeichen seines Vaters an ihn ist, weil er schon früher immer Gegenstände für ihn versteckt hat. Fortan macht Oskar es sich zur Aufgabe das passende Schloss für diesen Schlüssel zu finden, indem er alle Menschen in New York mit dem Nachnamen "Black" sucht. Er er ist fest davon überzeugt, dass mindestens einer dieser Menschen seine Vater gekannt haben muss und Antworten auf seine Fragen hat. Eine Abenteuer beginnt, welches nicht nur für Oskar zu einer emotionale Reise wird...

Parallel zu dieser Geschichte wird das Leben von Oskars Großvater erzählt, der nach den Bombenanschlägen von Dresden seine große Liebe Anna verloren hat und seitdem kein Wort mehr spricht. Nach diesem Traumata heiratet er deren Schwester und zieht nach New York, doch die Ehe hält nicht lange, weil er für sie einfach keine Liebe aufbringen kann. Bald darauf verlässt er Amerika und schreibt Briefe an seinen ungeborenen Sohn, die er jedoch nie abschickt...

Meine Meinung:

Jonathan Safran Foer hat mit "Extrem laut und unglaublich nah" ein besonderes Buch geschrieben. Dieser Roman zeigt die Schwere über den Verlust eines geliebten Menschen mit einer starken Eindringlichkeit, dass es mir an vielen Stellen die Sprache verschlug. Die Geschichte ist auf der einen Seite einfach nur sehr traurig, da Oskar mit dem Verlust seines Vaters einfach nur schwer umgehen kann und seine Mutter bei ihm an ihre Grenzen stößt. Doch auf der anderen Seite huschte mir bei Oskars Handlungsweisen mit einigen Personen ein paar Mal ein Lächeln über die Lippen. Foer schafft es die Emotionen und Gefühle der handelnden Personen sehr gut darzustellen. Alle Charaktere wirken glaubwürdig und eindrucksvoll. Oskars Besuche bei den Menschen mit den Nachnamen Black zeigen, dass jeder Mensch sein eigenes Päckchen zu tragen hat und doch ist der Besuch eines kleinen Jungen etwas besonderes in der sonst so tristen Welt. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, doch an manchen Stellen hatte ich das Gefühl, dass Foer sich zu sehr in seine Geschichte verwickelt hat. Der Autor verliert an einigen Stellen den roten Faden, was es mir schwer machte der Geschichte kontinuierlich zu folgen. Die Aufmachung des Buches ist etwas besonderes. Angefangen von Bildern, Farben, einzelnen Wörtern bis hin zu leeren Seiten ist dieses Buch sehr schön anzusehen.

Dieses Buch wurde bereits mit Tom Hanks, Thomas Horn und Sandra Bullock verfilmt. Ich habe diesen Film leider noch nicht gesehen, doch bin ich sehr gespannt, wie die Geschichte filmisch umgesetzt wurde. Sobald ich diesen Film gesehen habe, gibt es hier selbstverständlich einen Nachtrag.

Fazit: 

Ein etwas anderer Roman, der mich mit einem flauen Gefühl im Magen zurückgelassen hat. Oskar Schell hat mir gezeigt, wie schwierig etwas sein kann, aber dass es sich trotzdem lohnt weiterzumachen.

Wertung: 

4 von 5 Punkten 

http://www.fischerverlage.de/buch/extrem_laut_und_unglaublich_nah/9783596169221

2 Kommentare:

  1. Schön, dass dir die Geschichte - auch wenn sie noch so traurig ist - gefallen hat. Es klingt so, als würde es sich lohnen das Buch zu lesen ... Ich selbst habe vor ein paar Wochen den Film dazu gesehen und auch mich hat die Handlung mit einem flauen Gefühl im Magen zurückgelassen. Ja, das hast du schon ganz gut getroffen! Auch wenn es nicht der beste Film war, den ich bisher gesehen habe. Dennoch fand ich ihn wirklich schön (und sehr traurig). Irgendwie ist das mal eine ganz andere Art Film, oder wie du schon sagtest: "Ein etwas anderer Roman" ... Man fühlt sehr mit Oskar mit und sowieso regt das ganze sehr zum Nachdenken an. Wirklich eine besondere Geschichte!

    Ich bin gespannt, was du zum Film sagen wirst :]

    Liebe Grüße
    Jenny

    AntwortenLöschen
  2. Und nun "Alles ist erläuchtet"! Sonst muss ich leider den ganzen Tag jammern ;)

    AntwortenLöschen